Uncategorized

Wie ich zu den Hunden kam – und geblieben bin

Ich arbeitete mehrere Jahre in grossen, teils internationalen Unternehmen. Zuletzt in einem Medienhaus im Verlags- und Eventbereich. Es war ein spannender Job, voller Abwechslung, mit tollen Menschen und interessanten Projekten. Und doch: Es war nicht der richtige für mich. Immer häufiger fragte ich mich nach dem Sinn dessen, was ich tat. Die Folge war ein körperlicher und seelischer Zusammenbruch, nahe am Burnout.

In dieser Krise begann ich, mich selbst zu fragen: Was will ich wirklich? Was tut mir gut?

Da dachte ich an Harley, meinen ersten Hund. Ganz seinem Namen entsprechend war er „Born to be wild“: ein quirliges Energiebündel, fordernd, laut, ständig auf der Jagd, nach allem was sich bewegte. Ein Hund, der mich mental und körperlich an meine Grenzen brachte. Und trotzdem fühlte ich mich in der Zeit mit ihm lebendiger als je zuvor.

So entstand der Gedanke: etwas mit Hunden.

Dann kam Jazz in mein Leben. Sie war genau der Hund, den ich in dieser Phase brauchte – nicht, um mich zu retten, sondern um mir den Spiegel vorzuhalten. Willensstark, selbstbewusst, voller Energie, und gleichzeitig strahlte sie eine tiefe innere Ruhe aus. Ein typischer Jagdhund: unabhängig und dennoch loyal. Sie bewegte sich draussen oft mit Abstand, hielt sich aber verlässlich an Regeln und genoss zu Hause Nähe und Geborgenheit.

Ihr Wesen spiegelte etwas wider, das ich mir von mir selbst wünschte: Klarheit, Freiheit und Verbundenheit, ohne sich anzupassen und ohne sich zu verlieren. So entstand meine berufliche Selbständigkeit.

Mit Jazz an meiner Seite absolvierte ich die Ausbildungen zur Hundephysiotherapeutin, Hundeverhaltensberaterin und Hundeernährungsberaterin. Wir wuchsen gemeinsam, auch im Mantrailing (Personensuche nach Individualgeruch), wo wir die Prüfung der Leistungsstufe 4 erreichten. Die letzte Prüfung, die Einsatzstufe, blieb uns leider verwehrt, denn Jazz erkrankte an Morbus Addison – einer chronischen Unterfunktion der Nebennierenrinde.

Doch mein Weg war gefunden.

In den letzten zehn Jahren habe ich mich kontinuierlich weitergebildet – in den Bereichen Hundegesundheit, Hundeernährung, Hundeverhalten. Mit Rox kam dann mein zweiter Hund, und mit ihm ein noch tieferes Verständnis für das Zusammenspiel mehrerer Hunde und ihre vielschichtige Kommunikation.

Warum Hunde?

Weil sie mir schon als Kind am nächsten waren. Ich hatte immer das Gefühl, dass Hunde mich wirklich sehen – in meine Seele blicken. Diese wunderbaren, klugen, hochsozialen Wesen leisten so viel für uns: als Rettungs-, Assistenz- oder Begleithunde. Ich wollte ihnen etwas zurückgeben. Darin fand ich meinen Sinn.

Heute arbeite ich mit mit sehr viel Leidenschaft und Herzblut mit Hunden und ihren Menschen, in der Hundeschule, als Mantrailing-Trainerin, in der Hundephysiotherapie und der Ernährungsberatung.

Denn ich glaube:
Hinter jedem Verhalten, jeder Verspannung, jedem Ungleichgewicht steckt eine Geschichte. Und es gibt immer einen Weg zur Lösung.

Leave a Reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert